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Am 12. Januar fand das 5. Refugees Welcome Meetup Berlin statt, im Cafe Sociale, Berlin Friedrichshain. Ziel unserer monatlich stattfindenden Meetup-Reihe ist es, Menschen, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren (wollen), zusammenzubringen und zu vernetzen. Nach einer allgemeinen Vorstellungsrunde stellen sich bei jedem Treffen zwei oder mehrere Initiativen vor, die in der Flüchtlingsarbeit tätig sind, danach ist Zeit für Gespräche und um sich zu vernetzen.

Das Thema diesmal: Mentoren Programme für Geflüchtete – wie kann ich eine Patenschaft für einen oder mehrere Flüchtlinge in Berlin übernehmen und was kommt da auf mich zu? Wie finde ich als GeflüchteteR den/die passende Tandem-PartnerIn?

Vorgestellt haben sich:
Fremde Freunde, die Initiative Huckepack,  Yadan Biad, Parcours Plus von Xenion und Adopt an Academic.

Fremde Freunde

patenschaft-flüchtlinge-berlin-refugees-welcome-meetup-Lea Bergmann stellte das Projekt Fremde Freunde vor. Träger des Projekts ist der Verein Frecher Spatz e.V. als freier Träger der Kinder- und Jugend- hilfe. Kooperationspartner ist der Verein Hand in Hand Patenschaft e.V. Das Projekt wird von der Aktion Mensch gefördert.

FremdeFreunde bietet geflüchteten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, zusammen mit ehrenamtlichen MentorInnen die Stadt zu erkunden, Sport zu treiben, am kulturellen Leben teilzunehmen – gegenseitige Lebenswelten kennenzulernen. Das Projekt wurde gegründet, um Vorurteile abzubauen. Es geht uns um interkulturelle Verständigung, Willkommenskultur, respektvolles Miteinander und gegenseitige Akzeptanz.

Möchte man als Mentor oder als GeflüchteteR am Programm teilnehmen, so setzt man sich mit Fremde Freunde in Verbindung und erhält einen Gesprächstermin, in dem ein Profil aufgenommen wird. Fremde Freunde versucht auf Basis der Angaben Mentoren und Mentees so passend wie möglich zu matchen – nach Interessen, Einstellungen, Wohnbezirk etc. Nach einem begleiteten Kennenlern-Treffen unternehmen Mentor und Mentee etwa 1 x pro Woche etwas Schönes zusammen. Mentoren helfen auch bei der Bewältigung des Alltags, geben oder organisieren Hilfe bei den Hausaufgaben und unterstützen bei der Wohnungssuche.

Der Großteil der Mentees sind Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren, Schwerpunkt unbegleitete minderjährige Jugendliche.

Initiative Huckepack

patenschaft-flüchtlinge-berlin-refugees-welcome-meetup-jan16Jonas Boysen stellte „Huckepack“ vor.

Huckepack ist eine kleine Initiative in Berlin, die sich aktiv für geflüchtete Menschen einsetzt. Ziel ist es, ehrenamtliche Paten für geflüchtete Kinder zwischen 6 und 18 Jahren zu vermitteln. Kooperationspartner ist das Deutsche Kinderhilfswerk, die Initiative wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Die Idee: „Um ein Kind stark zu machen, braucht es ein ganzes Dorf“. (Afrikanisches Sprichwort) Patenschaften zu initiieren ist der Versuch eine alte afrikanische Weisheit umzusetzen. Um ein Kind bei seiner Entwicklung zu unterstützen, braucht es eine Vielfalt an verlässlichen Bezugspersonen. Besonders geflüchtete Kinder sind auf Vertrauenspersonen in der neuen Heimat angewiesen.

Auch Huckepack vermittelt MentorInnen an Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren – nach Gesprächsterminen werden Mentor und Mentee gematcht. im Gegensatz zu Fremde Freunde richtet sich die Initiative aber v.a. an Kinder, die mit ihren Familien in Deutschland sind.

Parcours Plus von XENION – Psychozoziale Hilfen für politisch Verfolgte

patenschaft-flüchtlinge-berlin-refugees-welcome-meetup-jan16Annika Schulze stellte das Programm Parcours Plus von XENION vor. Das Projekt wird von der Aktion Mensch gefördert.

Parcours Plus vermittelt und begleitet Mentorenschaften zwischen MentorInnen und jungen Flüchtlingen bis 25 Jahren. Junge Flüchtlinge haben mit besonderen Herausforderungen auf ihrem Weg in Bildung und Arbeit zu kämpfen. In ihrem Heimatland konnten sie die Schule häufig nicht abschließen und noch keinen Beruf ausüben. In dieser Übergangsphase vermissen sie oftmals Unterstützung und Orientierung. Die MentorInnen unterstützen sie auf ihrem Weg. Sie helfen den jungen Menschen ihre Kompetenzen und Talente realistisch einzuschätzen, berufliche Perspektiven für sich zu entdecken und erste berufliche Erfahrungen zu sammeln. Gemeinsam bahnen Sie sich den Weg durch Formalien und Anträge.

Parcours Plus richtet sich an junge erwachsene Geflüchtete und vermittelt auch nach Gesprächen und Paten-Matching.

Yadan Biad

patenschaft-flüchtlinge-berlin-refugees-welcome-meetup-jan16Matthias Rischau stellte Yadan Biad (übersetzt: Hand in Hand) vor.

Ziel des Projektes bei Start 2015 war es, BürgerInnen als PatenInnen für Alleinreisende oder Familien aus der Notunterkunft in der „Werner-Ruhemann-Halle“ zu gewinnen und sie zusammenzubringen. Mittlerweile hat die Initiative auch andere Notunterkünfte in das Programm aufgenommen. Wichtig ist es den Initiatoren, über die Notunterkünfte auch an Geflüchtete zu kommen, die sich nicht eigeninitiativ Patenprogramme, Begenungscafes oder Sportkurse suchen, um neue Kontakte zu knüpfen.

Yadan Biad richtet sich an erwachsene Geflüchtete und vermittelt auch nach Gesprächen und Paten-Matching.

Adopt an Academic

adopt-an-academic-refugees-welcome-meetup-jan16Dr. Mark Halawa-Sarholz stellte Adopt an Academic  kurz vor – eine längere Vorstellung folgt bei einem der nächster Termine, bei dem es um Unterstützung bei der Jobsuche gehen wird.

Adopt an Academic ist ein Mentoring Programm, das sich an Wissenschaftler und Forscher richtet. Wissenschaftler aus Deutschland „adoptieren“ geflüchtete Wissenschaftler, führen sie in ihr Netzwerk ein und begleiten und beraten sie. Betrieben wird das Projekt von The Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA) und gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Andere Berliner Patenprogramme

Die Welcome Mamas (stellten sich auf dem 2. Refugees Welcome Meetup vor) vermitteln Patenschaften für geflüchtete Schwangere, Visioneers (stellten sich auf dem 1. Refugees Welcome Meetup vor) an geflüchtete Jugendliche und Start with a Friend (wird an einem der nächsten Termine vorstellen) an Geflüchtete aller Altersstufen.

ALLE Patenprogramme sind IMMER auf der Suche nach MentorInnen, aber auch nach Mentees.

Ein(e) MentorIn sollte über einen längeren Zeitraum mindestens 3 – 4 Stunden Zeit pro Woche für den Schützling mitbringen. Wer sich das vorstellen kann meldet sich per Mail oder Telefon bei einem der Programme. Auf den Webseiten findet ihr oft auch Termine für Info-Treffen. Wer Geflüchtete kennt, die Unterstützung durch eine(n) MentorIn brauchen könnte, schickt oder begleitet sie zu einem der Programme.

Das Welcome Meetup

Das Welcome Meetup Berlin startete im September 2016 als monatliche Meetup-Reihe, die EUCH zusammenbringen und vernetzen will:

– Initiatoren und Mitarbeiter von Projekten, Initiativen und Vereinen, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren – Kommunikationsprofis, Multiplikatoren und (potenzielle) Helfer, die noch freie Kapazitäten haben und sich einen Überblick verschaffen wollen, welche Projekte es gibt und wo sie sich einbringen könnten. – Geflüchtete, die den Initiativen aufzeigen können, in welchen Bereichen sie sich mehr Unterstützung wünschen, und natürlich auch Geflüchtete, die sich selbst engagieren wollen.

Wir freuen uns auf Euch!

Projekte / Initiativen vorstellen?

Wer tolle Projekte oder Initiativen kennt, die sich unbedingt vorstellen sollte, kann sich gerne per Mail oder über Facebook melden.


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Nachlese: 5. Refugees Welcome Meetup. Patenschaft für Flüchtlinge in Berlin – verschiedene Programme

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